top of page
AutorenbildIsabella Gyr

Unterricht mit Wirkung

Aktualisiert: 26. Nov. 2021

Die Schule ist mit der Gesellschaft eng verzahnt. Wie stark hat uns die Pandemie vor Augen geführt. Was wir dort lernen, und wie wir dort lernen, beeinflusst Generationen und die Zukunft von uns allen. Viele fragen sich gerade deshalb: Wie geht Schule? Was muss man in Zukunft können? Wie gelingt es Kinder zu inspirieren – für den Unterricht und für das Leben?

Unbestritten ist: Die Lehrperson steht im Zentrum des Alltags von schulpflichtigen Kindern. Was sie macht, hat Wirkung. Während eines Workshops für Eltern zum Thema "Schule der Zukunft"entstand die Idee, die Menschen zu zeigen, die vorangehen und jeden Tag im Klassenzimmer ihr Bestes geben für die Kinder. Den Ball aufgenommen hat die Zürcher Hochschule für Lehrerbildung Intrinsic Campus und das Elternmagazin Fritz & Fränzi. Zusammen mit dem Filmemacher Matthias Huser wurde der Blog: "Warum bin ich gerne LehrerIn?"umgesetzt. Die Aufnahmen entstanden kurz vor der Pandemie im Dezember 2019.


Kindergarten mit Theaterbühne

Video: Isabella Gyr und Matthias Huser sowie intrinsic-Studierende


Einer, der alles anders macht, ist Severin Hofer, Kindergärtner bei den Schulen Risch in Rotkreuz. In seinem Kindergarten steht eine Theaterbühne, Gebasteltes hängt überall von der Decke und selbst erfundenes und entwickeltes Lernmaterial ist im Angebot. Severin Hofer sagt: „Kinder im Kindergarten können in diesem Alter noch nicht Lesen oder Schreiben. Sie können die Welt ertasten, begreifen und sie dadurch kennenlernen.“ Und um das gehe es ihm im Kindergarten, dass die Kinder sich die Welt erschliessen lernen. Severin Hofer geht seinen Unterricht mit Feingefühl und Leidenschaft an. Er lebe seine Leidenschaft vor, damit ein Kind dadurch seine eigene Leidenschaft entwickeln könne, meint er. Eine Geschichte zu erzählen, bedeutet für Severin Hofer nicht einfach eine Erzählung aus einem Bilderbuch vorzulesen. Für ihn beginnt die Geschichte auf unterschiedliche Art und Weise zu leben und wird Wirklichkeit. Auf der Theaterbühne im Kindergarten, in Gebasteltem, oder beim Philosophieren mit den Primarschülerinnen und Primarschülern aus dem Schulhaus wird die Geschichte interpretiert und damit erst so richtig lebendig und erfahrbar.


Das relative Glück

Video: Isabella Gyr und Matthias Huser sowie intrinsic-Studierende


Elsbeth Stamm, die Oberstufenlehrerin in Elsau-Schlatt (ZH) wusste schon immer, dass sie Lehrerin werden wollte. Bereits als Kind hat sie zu Hause die Lehrerin gespielt. Immer und immer wieder. Und seit über dreissig Jahren ist sie es auch – eine Lehrerin mit Herzblut, die Generationen geprägt hat und es immer noch tut.

„Das wichtigste ist mir, dass die Schülerinnen und Schüler für sich herausfinden, für was es sich zu engagieren lohnt“, sagt sie. Gerade als Oberstufenlehrerin fokussiert sich Elsbeth Stamm darauf, die Kinder für die Zukunft vorzubereiten. Etwa mit in der Berufsorientierung. Das Schönste sei für sie, wenn sie etwa an einer Klassenzusammenkunft bemerkt, dass aus ihren ehemaligen Schülerinnen und Schülern gestandene Menschen geworden sind und die schon einiges an Pflaster gesetzt haben. „Das sind die schönen Momente“, sagt Elsbeth Stamm, der es wichtig ist, dass die Schüler ihr relatives Glück finden.


Pfeifend auf den Heimweg

Video: Isabella Gyr und Matthias Huser sowie intrinsic-Studierende


Mit Humor und einem guten Gefühl für Rhythmus engagiert sich Fabian Wiesmann, der Klassenlehrer und Schlagzeuger für seine 5. Klasse im Schulhaus In der Ey in Zürich. Er hat sich für den Lehrerberuf als Quereinsteiger nach über zehn Jahren im Bereich Medien entschieden. Für ihn ist es wichtig, einer Tätigkeit nachzugehen, die nachhaltig und sinnvoll ist und einen Mehrwert für die Gesellschaft bedeutet. „Mit Kindern zu arbeiten erfüllt mich und gibt meiner Arbeit einen höheren Sinn“, sagt Fabian Wiesmann. Ein gelungener Tag ist für ihn, wenn die Schülerinnen und Schüler Neues gelernt haben und er dieses Wissen anschliessend überprüfen kann. Zum Beispiel dann, wenn der Klasse nach einer Musiklektion ein bestimmtes Lied als Ohrwurm hängen geblieben ist und sie singend oder pfeifend den Heimweg antreten.



87 Ansichten0 Kommentare

Comments


bottom of page